Minnesanger

Une collection de textes et d’enluminures sur les Minnesanger
Les textes originaux
Textes originaux, site allemand

Spervogel (XIIe siècle)
Swa eyn vriund
Swa eyn vriund dem andern vriunde bigestat
Mit gantzem truwen gar an alle missetat,
Da ist des vriundes helfe gut,
Dem er sie willichliche tut,
Daz sie geliche einander helen,
Dem meret sich daz kunne.
Swa vriunde einander wege sint,
Daz ist ein michel wunne.
Dietmar Von Ast (XIIe siècle)
Der winter were mir ein zit.
Der winter were mir ein zit.
so rehte wunnekliche gvot.
Wer Ich so selig daz ir strit.
Getroste minen senden mvot.
Owol mich danne langer naht.
Gelege ich ais ich willen han.
Si hat mich n ein truhen braht.
Des ich mich niht gemassen kan.

Wie tvot der besten einer so.
Daz er min senen mag vertragen.
Es were wol vnde wurde ich fro.
Ich kvnde wol si ane klagen.
ob mir nv leit von im geschiht.
der mir ist nahe an min herze komen.
 waz hilfet zorn ais er mich siht.
den hat er schiere mir benommen
Sogar der Winter wäre mir eine Zeit
voll  rechter guter Wonne, hätte
ich das Glück, dass sie mit ihrem Begehren
auch mir die Sehnsucht stillte.
Das wäre eine  gute lange Naoht.
im Bett nach meinem Wunsch vorbracht.
Durch sie habe ich jetzt Traurigkeit
erfahren, die mich völlig bezwingt.

Verstellt sich denn der Besten einer,
das ihn mein Sehnen kalt lässt?
Wie wäre es gut, ich würde froh
und könnte ohne Klagen sein.
Selbst wenn ich durch ihn Leid erfahre,
der meinem Herzen so nahe steht,
nützt hier kein Arger - kaum sieht er mich an
hat er ihn mir auch schon genommen.
Walther Von der Vogelweide (1170-1230)
Unter der Linden
Unter der linden an der heide,
da unser zweier betewas,
Da mugt ir vinden schone beide
gebrochen bluomen unde gras.
Vor dem walde in einem tal,
tandaradei,
schone sanc die nahtegal.

Ich kam gegangen zuo der ouwe,
do was min friedel komen e.
Da wart ich empfangen, here frouwe,
daz ici bm saelic iemer me.
Kust er mich? wol tusentstunt,
tandaradei,
seht wie rot mir ist der munt!
Do het er gemachet also riche
von bluomen eine bettestat.
Des wirt gelachet innecliche,
kumt iemen an daz selbe pfat.
Bi den rosen er wol mac,
tandaradei,
merken wa mirs houbet lac.

Daz er bei mir laege, wessez iemen
(nu enwelle got!), so schamt ici mich.
Wes er mit mir pflaege niemer niemen
be vinde daz wan er unde ich,
und ein kleines vogellin,
tandaradei,
daz mac wol getriuwe sin
Mir Hat Her Gerhart Atze Ein Pfert
Mir hat her Gerhart Atze ein pfert
erschozen z'Isenache;
daz klage ich dem den erbestat:
derst unser beider voget.
Ez was woldrier marke wert,
nu hoerent froemde sache:
sit daz ez ein gelten grat,
wa mit er mich nu zoget.

Er seit von grozer swaere,
wie daz min pferit maere
dem rose sippe waere,
daz im den finger abe
gebizzen hat schanden:
ich swer beiden handen,
daz si sich niht erkanden,
ist ieman der mir stabe ?

Swa guoter hande wurzen sint
in einem griienen garten
bekliben, die sol ein wiser man
niht lazen unbehuot.
Er sol si schirmen als ein kint
mit ougenweide in zarten:
da lit gelust des herzen an,
und git ouch hohen muot.
Si boese unkrut dat under,
daz breche er uz besunder
(lat erz, das ist ein wunder),
und merke ob sich ein dorn
mit kùndekeit dar breite,
daz er den furder leite
von siner arebeite,
sist anders gar verlorn.

Uns irret einer hande diet:
der uns die furder taete,
so möhte ein wol gezogener man
ze hove haben die stat.
Die lazent sin ze spruche niet,
ir drüzzel derst so draete:
kund et swaz ieman guotes kan,
daz hulfe niht ein blat.

"Ich und ein ander tore
wir doenen in sm ore,
daz nie kein mùnch ze kore
so sere me geschrei."
Gefüeges mannes doenen
daz sol man wol beschoenen,
des ungefùegen hoenen:
hie get diu rede enzwei.
Walther Von Der Vogelweide (1170-1230)
Alrerst lebe ich mir werde
Alrerst lebe ich mir werde
sit min svendig ovge siht
daz reine lant vnde ovch die erde
der man so vil eren giht
es ist geschehen des ich je bat
ich in komen an die stat
da got menschlichen trat.

Schoeniv Iant rich vnde here
swaz ch der noch han gesehen
so bist dvs ir aller ere
waz ist wunders hie geschehen
das ein magt ein kint gebar
here vber aller engel schar
waz das niht ein wunder gar.

Hie lies er sich reine tovfen
daz der mensche reine si
do lies er sich hie verkovfen
daz wir eigen wurden fri
anders weren wir verlorn
wol dir sper kriuce vnde dorn
wie dir ze den ist db zorn.
Do er sich wolte vber vns erbarmen
do leit er den grimmen tot
er vil rich vber vns vil armen
daz wir komen vs der not
daz in do des niht verdros
dast ein wunder alzegros
aller wunder vber genos.

In daz lant hat er gesprochen
einen angeslichen tac
da der weise wirt gerochen
vnde diu witwe klagen mag
vnde der arme den gewalt
den man hat mit in gestalt
wol im dort der hie vergalt.

Kristen iuden vnde die heiden
iehent daz disir erbe si
got mvesse es zerehte scheiden
dur die sine namen dri
aldiu welt stritet her
wir sin an der rehten ger
reht ist daz er vns gewer.
Neidhart Von Reuental (1190-1240)
Der May
Der may hat menig hercze hort erstaigett
Sparch ein maid, er hatt es wohl erczaiget.
Was sein susser wunne thut,
Wann er klaidet swarczen dorn in weisse plut.
Alles das winter hett beczwungen
Das wil der may nu jungen.
Retour
Tannhauser (1200-1266)
Ez Ist Hiute  Eyn Wunnychlicher Tac
Ez ist hiute eyn wunnychlicher tac
Nu phlege myn, der aller dingewalte,
Daz ich myt selden müze wesen
Unde ich gebüze myne groze sculde.
Wente her mich wolge helfen mac,
Also daz ich die selle myn behalte,
Daz ich vür sunden sy genesen
Unde  daz ich noch irwerbe Gotes hulde.

Nu gebe her mich so steten müt,
Daz ez der libvürdiene so
Daz myr Got danken müze,
Daz myr daz endewerde güt
Und ouch die sele werde vro,
Myn scheiden werde süze.
Daz mich de helle gar vürber
Des helfe mir de reyne


Unde vüge mich, des ich da ger,
Daz mich die hoeste vreude sygemeyne.
Also ich der mage müz unper,
Daz ich dort vriunde vynde,
Die myner kunfte werden vro,
Daz ich geheyzen müge eyn seldenrichez ingesynde.
Wizlaw III von Rugen (1265-1325)
We ich hangedacht
We ich hangedacht
All disen nacht,
An mine grozen swere.
De eyn wip beghat,
Und mich nicht lat
Komen tzu eyner were,
Daz se mir wolde nahen:
Eyn cuselin
Uz ir munt ist phin,
Den wolde ich woluntphahen.

Vu suze vrucht,
Das du mich wult vurtterben?
Wer gnade socht,
Unn der an dir rocht,
Dem solt du selde erben.
Das were an mime rate,
Daz du minnen phant
In sine hant Ghebest uz dines hertzen grate.
Waz ich ye ghesanc
An diner hohen minne;
Des lide ich not.
Eyn irren tot,
Den ich davon ghewinne.
Imer wil ich dich bitten:
Mir hilft keyn rat,
Also mir nustat
In minem hertzen mitten.
Loibere risen
Loibere risen von den boimen hin zu tal,
des stan blot ir este.
Blomen sich wisen daz se sint vurtorben al, schoene wasir gleste.
Sus twinget de rife maniger bande wurzel sal,
des bin ich gar sere betrübet.
Nu ich zu grife: sint der winder ist so kal,
des wirt nuwe vro geùbet.
Heifet mir schallen hundert tusent vroiden mer,
wen des meien blüte kan bringen.
Rosen de vallen an minr vrowen roter ler,
da von wil ich singen.
Twingt mich de kulde, al ir wurzel smackes ger de sint an ir libe gestrôwet.
Wurbe ich ir hulde,
son bedrocht ich vroiden mer.
sus de minning1iche mich vrowet.
Reinmar von Brennenberg (milieu du XIIIe s.)
Wol mich des tages
Wol mich des tages do mit alterst isr worden kunt waz
bolier tugende und reiner  eren an den frouwen laege !
Ez kom ein wib almitten in mins herzen grunt.
do rieten mit die sinne min daz ich ir schone pflaege,
Daz mich dekeiner slahte flot von ir troste
und von ir gnaden niemer kunde scheiden.

Ez wendet nieman dan der tot ;
ir mineclichen lip den kan mr nieman wol  erleiden
Si ist mir liep und liebet mit fur eliiu wip,
si ist mir iemer lieber dan min selbes lip,
Si ist lieb ane zal, daz spriche ich offenbar,
si ist min liehtiu rose rot und ouch min spilnder sunne klar.

Die ich uz an der welt ze frouwen habe erkorn ze hohen frôiden mir,
ze trost ze wunne und ouch ze heile,
Diu hat an mich gewant ir haz und ouch  ir zorn.
ich muoz verderben,
wirt mir niht ir werder gruoz ze teie.
Si reine, bezzer danne guot, si sundertrut, si mannes zart,
si krone ob allen frouwen,


waz si mit eine leides tuot und nieman mer !
den sunderwandel mac man an ir schouwen.
Ja si vil reine sueze senfte morderin,
min herze ist doch bi ir,swa ich der lande bin.
Ir zuht ir ere ir lob ich je zem besten maz.
swie selten si gedenke an mich, in triuwen ich ir nie vergaz.

Wa sint nu alle die von minnen sungen e ?
si sint meist tot, die al der werlde frôide kunden machen.
Von Sante Gallen friunt,
din scheiden tuot mit we :
du riuwes mich, dins schimpfes manger kunde wol gelachen.
Reinmar, dins sanges manger gert.
ich muoz dich klagen und minen meister von der Vogelweide.

Von Niuwenburc ein herre wert und ouch
von Rucke Heinrich sungen woi von minnen beide.
Von Johansdorf und ouch von Husen Friderich di sungen wol ;
mit sange waren hovelich Walther von Metz,
Rubin und einer hiez Wahsmuot.
Von Guotenburc Uolrich,
der liute vil din singen duhte guot.
Retour
Le Moine de Salzbourg (premier tiers du XVe s.)
Nous ne savons rien sur la personnalité de ce moine, si ce n'est qu'il appartenait à l'entourage  de l'archevêque de Salzburg Pilgrim II (1365-1436). Peut-être était-ce même l'évêque en personne !
Toujours est-il qu'il nous reste de lui 57 chants profanes et 43 chants religieux.
Der ymptnus Christe qui lux es :
Christe, du bist liecht und der tag
Christe, du bist liecht und der tag, du dekest ab dye vinstern nacht,
der liechtes liecht ye in dir lag, der salden liecht hat aus dir pracht.


Wir pitten dich ye in der lag, der salden liecht hat aus dir pracht,
gir rue in dir, das uns icht ver ein ruesam nacht in unser acht.


Uns won chain swäres slaffen zue noch das der veint uns icht betor,
das fleisch im chain verhengen tue, davon wir dir sten schuldig vor.


Die augen slaffens sein begreif, das herz dir wach zu aller stund,
dein zesem zerschermen icht entsleif die dich lieb haben im herzengrunt.


Anplikch uns, unsers hailers kemph, und widertreib der sunder glut,
hilf uns, das er die icht vertempf die da erlöset hat dein bluet.


Gedachtig pis, o herre mild, an uns in disem swaren leib,
du pist allein der sele schilt, nu won uns bey von dir nicht treib.


Got vater ymmer glory sey und auch seinem aingeporen sun,
darzue dem geist, des trost uns pey sey ewigkleichen in allem tun.


Amen.
Ich han in ainem garten gesehen
Ich han in ainem garten gesehen
czwo rosen gar in liechtem schein,
ich sprich füwar, ir liechtes prehen
hat durchfrewt das hercze mein.
Czu der ain so get ain so get ein a,
der andern hab der mues ich yehen,
würd mir von ir ein freuntlich ya,
so geschäch mir wol und nymmer we.

Wurd mir der rosen ein krenczelein,
darunder wurd ich nymmer gro,
sy durchfrewt das hercze mein,
in irem dinst so pin ich fro.

Ich lob sy des suessen mayen blüet,
wol für dy liechten rosen czart,
ir angesicht gibt frisch und hohen muet,
sy ist geporn aus hoher art,
gar adenleich wolgestalt,
ir edle frümekeit
in meinem herczen genczlichen erwelt,
ir guet gepär ich underscheid.
Wurd mir der rosen ein krenczelein,
darunder wurd ich nymmer gro,
sy durchfrewt das hercze mein,
in irem dinst so pin ich fro.

Vil edle ros, lass mich genyessen,
das ich dein stäter dienner pin,
ich sprichs fürwar, an als verdriessen
lob ich dich für dy liebst, dy mein :
du pist mein hort und auch mein trost.
Ich dien dir, fraw, auf lieben gueten wan,
wanndu mir wol gehelfen magst-
swarcz und plau das macht mich fro.

Wurd mir der rosen ein krenczelein,
darunder wurd ich nymmer gro,
sy durchfrewt das hercze mein,
in irem dinst so pin ich fro.
Oswald  Von Wolkenstein (1377 - 1445)
Grasselick lif
Grasselick lif war hef ick dick verloren
all dise lange sütten summertyt
Dat gy my komt tu vorn
so left min hert in grot yo lyt

Geilicken fro ail telich sunder truren
tut yo frowen ian eynig minen lif
Dat gschol ick fit verluren
mit willen gschin dem einig wif

Freuntlicker gschat dat slot mut gschin verbunden
und so keiserlick wol verrigelt syr
Erst hef ick freude funden
und welt min hert kain andem myer
Frölich geschray so well
Frölich geschray so well wir machen lachen
swachen den zwar der uns nicht gevellt
junckfrow sind die ayr noch gar gezellt
so loufft ir zieren held
und esst sy ungeschellt
frow Gelt trag her des weines kelt
So schon sprach des mayers dieren all nyden auff der banck
mach lanck geselle mein hab ymmer danck
dein gesangk
und getranck
und süsser winckenwanck


pringt mir freuden vil
Smutz sprach meln frowe nu welcher fidelt mir newr auf
meinem saittenspil
das tun ich Haintzel und Jäckel
da mit hub sich ain gäggel
do sprach sy snäggel
owe Haintz magstu nymmer
so kom Jackline
trauter socie
ler mich das ABC
und tu mir doch nicht we
Ite venite
Frölich zärtlich
Frölich zärtlich lieplich und klärlich lustlich stille leyse
jn senffter süsser keuscher sainer weyse
wach du minnikliches schönes weib
reck streck breys dein zarten stoltzen leib
Sleuss auf dein vil liechte öglin klar
taugenlich nym war
wie sich verschart der steme gart
jnh der schônen hayttren klaren sunne glantz
wol auff zu dem tantz
machen einen schönen krantz
von schawnen prawnen plawen grawen
gel rot weyss
viol plümlin sprantz

Luntzlot muntzlot kluntzlot und zysplot wysplot freuntlich sprachen
auss waidelichen guten rainen sachen
sol dein pösschelochter rotter mund
der ser mein hertz lieplich hat erzunt
Und mich fürwar tausent mal erweckt
freuntlichen erschreckt
auss slauffes tram so ich ergam
ain so wolge zierte rotte enge spalt
lächerlich gestalt
zendlin weyss dorjn gezalt
trielisch mielisch vöslocht röslocht
hel zu vleiss
waidelich gemalt

Wolt sy solt sy tät sy und käm sy näm sy meinem hertzen
den senikleichen grossen hertten smertzen
und ein brüstlin weyss darauff gedruckt
secht slecht so wer mein trauren gar verruckt
Wie möcht ein zart seuberliche diern
lustlicher geziern
das hertze mein an argen pein
mit so wunniklichem zarten rainen lust
mund mündlin gekusst
zung an zünglin brütstlin an brust
bauch an beuchlin rauch an reuchlin
snel zu fleiss
alltzeit frisch getusst
Retour
Her wiert uns dürstet
Her wiert uns dürstet also sere
trag aufwein trag aufwein trag auf wein
Das dir got dem laid verkere
pring her wein pring her wein pring her wein
Und dir dein sälden mere
nu schenck ein nu schenck ein nu schenck eyn


Gretel wiltu sein mein treutel
so sprich sprichs so sprich sprichs so sprich sprichs
Ja koufst du mir einen beutel
leicht tun ichs leicht tun ichs leicht tun ichs
Und reyss mir nit das heutel
newr stich stichs newr stich stichs newr stich stichs


Sym Jensel wiltus mit mir tantzen
so kom auch so kom auch so kom auch
Böckisch well wir umbhin rantzen
Jans fit strauch Jans nit strauch Jans nit strauch
Und schon mir meiner schrantzen
dauch schon dauch dauch nach dauch dauch Jensel dauch


Pfeiff auff Haintzel Lippel snäggel
frisch frow fry frisch frow fry frisch frow fry
Zwayt ew rurt ew snurra bäggel
Jans Lutzey Cuntz Kathrey Bentz Clarey
spring kelbrisch durta Jäckel
iu hayg hayg ju hayg hayg ju hayg hayg


Hin get der raye seusa möstel
nu reckt an nu reckt an nu reckt an
gumpp auf Hainreich noch ein jösstel
rùr biderbman rLir biderbman rLir biderbman
metz diemut döwt das kösstel
dran dran dran dran dran dran dran dran dran


Nu fudert ew man ysst im dorffe
nempt kain weyl nempt kain weyl nempt kain weyl
nachin Cunrat fauler thschorffe
du lempeyl du lempeyl du lempeyl
lug umb dich ais ein orffe
eyl held eyl eyl held eyl eyl eyl eyl

Na huss sprach der michel von wolkenstain
Nu huss sprach der Michel Von Wolkenstain
so hetzen wir sprach Oswalt von Wolkenstain
za hürss sprach her Lienhart von Wolkenstain
sy müssen alle fliehen von greiffenstain geleich

Do hub sich ain gestöber auss der glüt
all nyder jn die köfel das es alles blüt
bantzer und armbrost darzu die eysenhùt
die liessens uns zu letze do wurd wir freuden reich

Die handwerch und hütten und ander ir gezelt
das ward zu ainer aschen jn dem obern veld
ich hör wer übel leihe das sey arn böser gelt
also weil wir bezalen hertzog friderich

Schalmützen schalmeussen nyemand schied
das geschah vorm raubenstain jnn dem ried
das mangem ward gezogen ain spann lange nyet
von ainem pfeil geflogen durch armberost gebiett

Gepawren von sant jörgen die gantz gemaine
die hetten uns gesworen falsch unraine
do komen gut gesellen von Raubenstaine
got grüss ew nachgepawern ewr trew ist klaine

Ain werffen und ein schiessen ain gross geprewss hub sich an verdriessen glöggel dich und seuss
nu rür dich gut hofeman gewynn oder fleuss
ouch ward daselbs besenget vil dächer unde meuss

Die botzner der ritten und die von Meran
häfning der melten die zugen oben hran
sertner senesyer die fraidige man
die wolten uns vergernen do komen wir der von
Retour
Ach senliches leiden
Ach senliches leiden
meiden neyden schaiden das tut we
besser wer versunken jn dem see
zart minnikliches weib
dem leib mich schreibt und treibt gen josophat
hertz mut syn gedanck ist worden mat
es schaidt der tod
ob mir dem gnad nicht hellfen wil
auss grosser not
mein angst ich dir verhil
dem mundlin rot
hat mir so schier mein gier erwecket vil
des wart ich genaden an dem zyl

Mein hertz jn jamer vicht
erbricht bericht und slicht den kummer jo
frow schidlicher freuntschafft wart ich so
recht ais der delephin
werm jn der syn furt hin zu wages grund
vor dem sturm und damach wirt enzunt
von sunnen glast
die jm erkückt ail sein gemüt
hertz lieb halt vast
durch all dem weiplich güt
lass deinen gast
nicht sterben serben werben in unfrüt
jn ellenden pein ich tob und wüt.

Mein houbt das ist beklait
mit waffen slauffen straffen die natur
das mich twingt ein stund fiir tausent ur
wenn ich mein laid betracht
die nacht so wacht mein macht mit klainer krafft
und ich freuden gantz wird sigehaft
mich nyemand tröst
und ist mein leiden sicher gross
mein hertz das wirt geröscht
mit manchem seufften stoss
ach we wann wirt erlöst
mein trauren tauren lauren negt und pösst
da mit ich der synn wird gar emblösst.
Die mynne füget nyemand
Die mynne füget nyemand
wer da nicht enhat
wann wo er hin gat
man spricht du wicht
we dir was wiltu mir
ge fiirhin drat
hast nicht so richt
dich balde von hynnen
dein mynnen
dir übel ane stat.

Der wiert wil uns nicht borgen
das ist mein grösste klag
er fegt mich nacht und tag
umb gelt O welt
pfü dich wie kiffst du mich
du voller wiert
nu schellt und bellt
frow knecht diern und kinder
der winder mich inn der taschen syertt.
Nu trinck wir auss dem fläschlin
lassen wir den kopff
so trenelt uns der schopff
schenk ein Henslein
das flaschlin vol das tut uns wol
Jm godersnai
her wein get in
her frischlichen giessen
und fliessen
bys jn der blauter fal.

Die junckfrow solt ich mynnen
das tet der frowen zorn
ye doch musst ich sy born
ich schob und klob
dasselbig bloch von ander doch
ich armer knab
sy hob das stro
der stadel ward schütten
und rütten den jren slayer ab
Wer die ougen
Wer die ougen wil verschüren mit den brenden
sein leben enden mit guten zenden
iibel essen ligen in dem stro
der füg sich jn die Lumpardie
da vil manger wirt unfro
tieff ist das kot tewer das brot
ungötlich reu mit falscher trew
sol man da vinden teglichen new
das ist ain speis der ich nicht kew.

Wer nach der wage ringe hechten kouffen welle
fur ungevelle so fail geselle
ainen der ain staine leber trag
forsch jn des kaysers Cantzelye
wo man solche fisch eriag
Gulcher mach kund was galt ain pfund
pro zingk soldin et tre zesyn
aiso galt sich das leberlin vin
von disem sutten hechtigin.
Herman marquart costnitz ulmen wer das leben
uns freud zu geben von mündlin eben
und mein öheim hinder dem ofen wer
das wer ain besser stampanye
wan das uns der peutel 1er
wirt zu placentz mein conscientz
wirt offt so swach wie wol ich lach
so das mein schreiber dick gefach
klagt seinen grossen ungemach.

Sebastian werst dus ain oxs zu florentzola
oder ain caniola und zugst cum dola
teglich misst auff ainem wagen gross
das nem ich für ain siissen breye
für war ich geb dir auch ain stoss
zu deiner brust als du mir tust
mit valscher gier grob als ain stier
zwar desgeleichen videlt ich dir
und wurd dir mer das stünd zw mir.
Retour
Der Mai mit lieber zal
Der mai mit lieber zal
Die erd bedecket überal,
Puhel, eben, berg und tal.
Auss süssen voglin schal.
Erklingen, singen hohen hal,
Galander, lerchen, droschel, die nachtigal.
Der gauch fleucht hinden hin nach
Zu grossem ungemach.

Klainen vogel in gogel reich.
Höret, wie er sprach:
"cu cu, cu cu, cu cu,
Den zins gib mit,
I Den wil ich han Von dir,
Der hunger macht lunger
Mit den magen schir."
Ach ellend! nu wellent
Sol ich?"Sso sprach das klaine Vich.
Küngel, zeisel, mais, lerch, nu komen wir singen :
Oci und tu ich tu ich tu ich tu ich,
oci oci oci oci oci oci,
Fi fideli fideli fideli fi,
Ci cieriri ci ci cieriri,
Ci ci ciwigk cidiwigk fici fici.
So sang der gauch neur: kawa wa cu cu.

Raco, so sprach der rab :
"Zwat ich sing ouch wol
Vol mùss ich sein,
Das singen mein,
Scheub ein! herein! vol sein !"
Liri Liri,Liri Liri Liri Liri lon
So sang die lerch, so sang die lerch, so sang die lerch.
 Ich sing hel ain droschelin,
ich sing hel ain droschelin,
ich sing hel ain dnoschelin,
Das in dem wald etklinget.
Ir lierent, zierent
Gracket und wacket
Hin und her
Recht als unser  pfarrer.
Zidiwick zidiwick zidiwick
Zificigo zificigo zificigo nachtigall,
Dieselb mit irem gesangk behub den gral.
Wach auff, mein hort !
Wach auff, mein hort! es leucht dort her
von orient der liechte Tag.
Plick durch die praw, ver nim denglanz,
wie gar vein plaw des himels kranz
sich mengt durch graw von rechter schanz !
Ich fürcht ain kurzlich tagen.

"Ich klag das mort, des ich nicht ger :
man hört die voglin in dem hag
mit hellem schal erklingen schon.
O nachtigal, dem spaher don
mir pringet qual, des ich nicht lon.
unweiplich muess ici klagen.”

Mit urlaub vort! deins herzen sper
mich wunt, seit ich nicht pleiben mag.
Schidliche flot mir trauren pringt,
dem mündlin rot mich senlich zwingt,
der pitter tot mich minder dringt.
Darumb muess ich verzagen.
Wol auff wir weilen slauffen
Wol auff wir weilen slauffen
hausknecht nu zundt ain liechtel
wann es ist an der zeit
da mit wir nicht verkaffen
der letzst sey gar verheyt
das layen miinch und pfaffen
zu unsern weiben staffen
sich hüb ain böser streit.

Heb auff und lass uns trincken
das wir aiso nicht schaiden
von disem guten wein
und lämt er uns die schincken
so musst er doch hereyn
her kopff nu iat ew wincken
ob wir zu bette hincken
das ist ain klainer pein.

Nu sleich wir gen der türen
secht zw das wir nicht wencken
mit ungelichem tritt
was gilt des stowbs ein üren
her wiert nu halt es mit
wir wellen doch nicht züren
ob jr ew werdt beküren
nach pollanischem sytt.
Her tragt den fürsten leyse
da mit er uns nicht felle
auff gottes ertereich
sein lob ich ymmer breyse
er macht uns freuden reich
ye ainr den andern weyse
wiert schlipff nicht auff dem eyse
wann es gat ungeleich.

Hjn slauffen weil wir waltzen
nu fragt das hausdierelin
ob es gebettet sey
das krawt hat sy versaltzen
darzw ain guten brey
was soll  wir dorzu kaltzen
es was fit wolgesmaitzen
der scheden waren drey.
Retour